Der VDSt Kiel wurde am 3. Juni 1881 gegründet. Insgesamt waren es 32 Mitglieder im Gründungsjahr und somit rund ein Zehntel der gesamten Kieler Studentenschaft 1881. 

Bereits nach kurzer Zeit trat der VDSt auch öffentlich auf.  So beispielsweise bei großen Kommersen und bei der Grundsteinlegung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute Nord-Ostsee-Kanal). 1888 wurde der Altherrenbund gegründet, was den Bund weiter stärkte.

Die Achillesferse des Bundes blieb jedoch die Tatsache, dass Kiel eine „Sommeruniversität“ war. So musste sich der Bund im Wintersemester 1891/92 suspendieren. Erst im Sommersemester 1898 entstand der VDSt Kiel neu. Im Jahr 1913 wurde das erste Vereinsheim in der Beselerallee 28 im erworben. Der VDSt übernahm in diesem Jahr auch den Vorsitz im Studentenausschuss. Die Zahl der Aktiven stieg auf über 80, konnte jedoch durch den Ausbruch des Weltkrieges nicht gehalten werden. Über 50 Aktive und Alte Herren kamen von den Schlachtfeldern Europas nicht nach Hause.

Nach dem Krieg entfaltete sich das Bundesleben wieder in voller Blüte. Mit der Volksabstimmung in Schleswig wurde der Kieler VDSt nun auch verstärkt in den Volkstumskampf einbezogen. Die Bundesbrüder beteiligten sich aktiv am Wahlkampf und veranstalteten eine Kundgebung bei Flensburg. Auch die Gründung des VDA an der Kieler Universität wurde maßgeblich von VDStern mitinitiiert. Neben der politischen Arbeit wurden der Sport (Rudern, Segeln, Wandern und Fechten) und das Gesellige feste Bestandteile des Aktivenlebens.

Ende der Zwanziger Jahre traten nun verstärkt Spannungen zwischen Aktiven und Alten Herren auf, die insbesondere auf die verstärkt völkische Ausrichtung des Aktivenbundes zurückzuführen war. Die Entfremdung der Generationen war der Grund weshalb viele Alte Herren den VDSt Kiel verließen. Anders als aber viele denken, waren Verbindungen nicht Teil des NS-Regimes. Vielmehr wurden sie aufgelöst oder zu so genannten Kameradschaften zusammengeschlossen, so 1939 auch der VDSt zusammen mit anderen Korporationen zur Kameradschaft „Otto Weddigen“. Somit war das Verbindungsleben faktisch durch die Nazis beendet worden und jegliches verbindungsstudentisches Streben im Keim erstickt. Der Gedanke von frei denkenden Studenten in ihren eigenen nicht parteiangehörigen Vereinigungen hatte im Dritten Reich keinen Platz. 

Mindestens 25 Bundesbrüder kehrten aus dem Zweiten Weltkrieg nicht zurück. In der Folgezeit bemühte man sich, die Altherrenschaft zu sammeln. Bei der Wiedergründung des Aktivenbundes im Wintersemester 1951/52 waren so wieder fast 150 Alte Herren zusammen gekommen. Viele von Ihnen waren auch diese, die wegen der politischen Ansichten einiger junger Mitglieder vor dem Krieg ausgetreten waren.

Im Oktober 1952 konnte der Bund sein neues Heim in der Seeburg, direkt an der Kieler Förde, beziehen. Auch der Greifswalder Altherrenbund fand in Kiel eine neue Heimat. Denn in der DDR waren Verbindungen weiterhin im politischen System nicht geduldet. 1973 erwarb man die Villa in der Moltkestraße 57, nachdem die Räume der Seeburg der steigenden Mitgliederzahl nicht mehr gewachsen waren. Gerade in den Achtziger Jahren florierte das Bundesleben prächtig. 

Das Jahr 1989 ist dann auch für den VDSt Kiel ein Schlüsseljahr. Der damalige Senior leitete im Sommersemester mit der Kieler Aktivitas die Reaktivierung des VDSt Straßburg- Hamburg-Rostock ein und nach den Umwälzungen in der DDR nutzte man die bestehenden Beziehungen nach Greifswald, um Kontakt mit dortigen Studenten aufzubauen, die in einer gesamtdeutschen Silvesterfeier in Kiel gipfelten. Noch vor der offiziellen Wiedervereinigung beider deutscher Staaten konnte der VDSt zu Greifswald am 28. April 1990 im Rahmen einer bewegenden Feier reaktiviert werden. Die enge Beziehung nach Greifswald blieb bestehen und wurde durch den nun auch in Greifswald aufblühenden Aktivenbund intensiviert. Die gemeinsamen Stiftungsfeste finden bis heute abwechselnd in Greifswald und Kiel statt.

Im Jahr 2004 wurde ein neues Haus im Niemannsweg 31 erworben. In diesem sind wir auch noch heute ansäßig. Auch wenn derzeit nicht an die glorreichen Zeiten mit 40 Aktiven angeschlossen werden kann ist der VDSt mit ca 20 aktiven Mitgliedern gut aufgestellt. 

Dies ist natürlich nur ein kurzer Auszug unserer Geschichte, wenn du mehr wissen willst, dann komm doch einfach mal bei uns vorbei 🙂